Wir standen vor Kurzem vor einer Entscheidung. Da wir mit unserer aktuellen Wohnung nicht 100 % zufrieden waren, haben wir überlegt umzuziehen. Doch nach mehreren Besichtigungen ist uns klar geworden, dass es schwierig ist, etwas passendes zu finden, denn eigentlich mögen wir unsere Wohnung sehr. Die Lage ist perfekt und wir wohnen in einem wunderschönen Altbau. Wären da doch nur ein paar Quadratmeter mehr und eine passendere Küche. Vor allem die Küche hat mich sehr gestört, denn dort verbringe ich aufgrund meines Hobbys doch sehr viel Zeit 🙂 Und so haben wir uns dazu entschieden nicht umzuziehen, sondern eine neue Küche zu kaufen und damit unsere Wohnung zu optimieren. Nach einigen Terminen in Möbelhäusern und Küchenstudios ist mir klar geworden, dass die Küchenplanung gar nicht so einfach ist, wie man denkt und sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Und genau deswegen möchte ich dir gerne meine Tipps weitergeben, die ich im Verlauf der Planung gesammelt habe. Und weiter unten gibt es dann natürlich auch noch ein Vorher/Nachher Bild von unserer Küche 🙂

9 Tipps für deine Küchenplanung
1. Genug Zeit einplanen
Sobald für du dich dazu entschlossen hast eine neue Küche zu kaufen, solltest du mit der Planung beginnen. Denn zum einen kann es sein, dass die Planung länger dauert, als du dachtest und zum anderen variieren die Lieferzeiten für neue Küchen sehr. Wir hatten mehrere Angebote für neue Küchen und die Lieferzeiten lagen hier in einem Rahmen von 6 Wochen bis zu 4 Monaten. Wir haben auf unsere Küche zum Glück nur 7 Wochen warten müssen, doch wir hatten auch Angebote, bei denen die Lieferung bis zu 4 Monate gedauert hätte. Vor allem, wenn du eine neue Küche im Rahmen eines Umzuges kaufst, wäre es blöd, wenn du mehrere Wochen ohne Küche überbrücken musst.
2. Küchenzeile oder frei geplante Küche?
Bevor du mit der Küchenplanung startest, ist es wichtig, dass du dir deinen Küchenraum erst einmal genau ansiehst. Wie könnte die neue Küche aussehen? Küchenzeile, U-Form, L-Form oder eine offene Küche mit einer Insel? Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten und es kann eine Weile dauern, bis man die Variante gefunden hat, die am besten in den Raum passt. Es ist sehr sinnvoll in diesem Schritt auch schon ein grobes Maß des Raums zu nehmen. Denn wenn deine Küche praktisch geschnitten ist, kann es sein, dass du dich für eine vorkunfigurierte Küchenzeile entscheiden kannst. Diese sind meistens günstiger als frei geplante Küchen, haben allerdings auch nur wenig Spielraum für Individualisierungen. In unserem Fall haben wir uns für eine frei geplante Küche entschieden, da wir keine Küchenzeile gefunden haben, die in unseren Raum gepasst hätte.

3. Andere Personen um Rat fragen
Hier kommt nun auch gleich mein dritter Tipp: Andere Personen um Rat fragen. Gerade wenn du dich für eine neue Küche entscheidest, in einer Wohnung, in der du schon länger wohnst, kann es sein, dass dir Möglichkeiten gar nicht einfallen, die für außenstehende Personen offensichtlich sind. Und auch wenn es sich um einen komplett neuen Raum handelt, in dem du noch nie eine Küche gesehen hast, können dir, zum Beispiel Freunde oder Familie, gute Inspirationen geben, die du selbst vielleicht nicht gesehen hättest.
4. Budget der Küche
Gerade bei Küchen hat man das Gefühl, dass es keine Grenze nach oben gibt und natürlich gefällt einem oft das am besten, was auch am teuersten ist. Deswegen ist es hilfreich, wenn man sich vorher ein Budget setzt. So weiß auch der Küchenberater direkt, in welchem Preisrahmen du dich bewegen möchtest, und bietet dir keine Küche für das doppelte Budget an. Kalkuliere hier jedoch am besten ein, dass es eventuell teurer wird, als du denkst, denn eine neue Küche ist teuer. Auch wenn man Abstriche macht und versucht es günstig zu halten, sind Küchen einfach teuer. Und das ist meiner Meinung nach auch in Ordnung, denn im besten Fall begleitet einen eine gute Küche mehrere Jahrzehnte. Wenn eine neue Küche zum Beispiel 10.000 Euro kostet und 15 Jahre in Benutzung ist, wären das auf den Monat heruntergebrochen 55 Euro.
Wichtig bei der Budgetfrage ist ebenfalls die Tatsache ob es sich um eine Mietwohnung/-haus oder ein Eigentum handelt. Denn wenn man zur Miete wohnt und Pläne hat in den nächsten Jahren noch einmal umzuziehen, möchte man nicht so viel Geld ausgeben, wie bei einer neuen Küche für ein Eigenheim, in dem man sich noch viele Jahre sieht.
Außerdem kann es sinnvoll sein sich schon im Voraus Gedanken zu machen, was einem besonders wichtig ist und wo man etwas Geld einsparen kann. Ist dir die Optik wichtiger und du investierst in hochwertige grifflose Fronten oder legst du mehr Wert darauf Markengeräte zu verwenden?
5. Mehrere Angebote einholen
Nun kann es mit der Planung losgehen. Ich würde empfehlen, dass du dir mehrere Angebote einholst, die sich auch in unterschiedlichen Preisklassen bewegen. Wir hatten am Schluss 4 Angebote aus einem Mix von Möbelhäusern und Küchenstudios und dadurch haben wir einen guten Überblick bekommen. Wir konnten für uns selbst herausgefunden, was uns wichtig ist und wo wir das beste Gefühl haben. Doch Vorsicht: Zu viele Angebote sind ebenfalls nicht sinnvoll.
Ich denke nach 2-3 Angeboten kann man eine gute Entscheidung treffen.

6. Stauraum & Arbeitswege
Der Stauraum und die Arbeitswege sind für die Küchenplanung sehr wichtig. Überlege dir am besten schon vorher, wie viele Küchenutensilien du besitzt und wie viele Schränke und Schubladen du mindestens brauchst. Mir hat es bei der Planung geholfen, dass ich die vorzeitigen Küchen-Entwürfe in meinem Kopf schon grob eingeräumt habe. Das kann dir vor allem dabei helfen herauszufinden, wie groß deine Schubladen und Schränke sein sollen und wie du diese erteilen möchtest.
Ähnlich verhält es sich mit den Laufwegen. Es wird dir helfen, wenn du diese im Kopf durchgehst, sobald du einen Entwurf hast. Eventuell fallen dir dann Dinge auf, die auf den ersten Blick nach einer guten Lösung aussehen, aber leider nicht praktisch sind.
7. Beleuchtung & Elektrogeräte
Nachdem du dich für deine Schränke und Schubladen entschieden hast, geht es für dich an die Planung von Beleuchtung und Elektrogeräten. Wir hätten Ersteres nämlich fast vergessen. Erst bei unserem vorletzten Termin ist uns eingefallen, dass wir gerne eine Beleuchtung der Arbeitsfläche unter den Hängeschränken hätten. Und ich kann dir sagen, diese ist wirklich Gold wert.
Auch die Auswahl der Elektrogeräte kann ganz schön schwierig sein. Möchtest du neue Geräte haben, oder hast du noch gute Geräte aus deiner alten Küche, die du gerne übernehmen möchtest? Muss es sich um Markengeräte handeln oder reichen dir auch No-Name Geräte? Welche Funktionen sollen die Geräte verfügen? Soll der Backofen zum Beispiel eine Pyrolysefunktion haben? Das sind alles Fragen, über die man sich Gedanken machen muss. Wir haben uns zum Beispiel für ein Induktionskochfeld und einen Backofen mit Pyrolsyereinigung von einer No-Name-Marke entschieden, da es hier keine signifikanten Qualitätsunterschiede zu Markengeräten gibt. Bei der Spülmaschine hingegen haben wir ein Markengerät ausgewählt, da uns eine Besteckschublade wichtig war und diese nicht bei allen Geräten verfügbar war.

8. Zubehör
Bevor du nun deine Küche endgültig bestellst, denke noch einmal über mögliche Zubehörteile nach, auf die du nicht verzichten möchtest. Oftmals ist es nämlich günstiger, wenn du diese direkt mit bestellst, anstatt alles im Nachhinein zu kaufen.
Möglicher Zubehör könnte zum Beispiel sein:
- Teleskopstangen für den Backofen
- Bestckeinsatz für die Schublade
- Mülltrennsystem
- Hakenleiste für Küchenutensilien
- Küchenrollenhalter
9. Küchenraum vermessen lassen
Sobald es um die Vermessung des Küchenraums geht, befindest du dich in der Endphase deiner Küchenplanung. Herzlichen Glückwunsch, du hast es bis zum Endgegner geschafft 🙂
Viele Küchenstudios verkaufen ihre Küchen gar nicht ohne ein professionelles Aufmaß und das macht meiner Meinung nach auch absolut Sinn. Falls du für dieses Aufmaß bei dem Möbelhaus oder Küchenstudio deiner Wahl extra bezahlen musst, kann ich dir nur empfehlen, dieses Angebot anzunehmen. Wir dachten zuerst auch, dass wir alles richtig ausgemessen hatten, doch es gibt Punkte, die einem selbst nicht bewusst sind. Nach unserem professionellen Ausmaß stand nämlich fest, dass wir eine übertiefe Arbeitsplatte brauchen, da wir Aufputzleitungen haben. Darauf wären wir selbst nicht gekommen und das hätte dann beim Aufbau für eine böse Überraschung gesorgt. Deswegen würde ich dir immer ein professionelles Aufmaß empfehlen.

10. Küchenfronten – lieber matt oder Hochglanz?
11. Welches Material für die Arbeitsplatte ist für dich passend?
12. MUPL, hochgestellte Spülmaschine, Kochfeldabzug
13. Griffe oder doch lieber Grifflos
Das waren nun meine 9 Tipps für eine perfekte Küchenplanung. Ich wäre froh gewesen, wenn ich diese Tipps davor gehabt hätte, denn dann hätten wir uns vermutlich ein, zwei Termine sparen können. Wenn du die Tipps hilfreich findest, hinterlasse mir gerne einen Kommentar 🙂
Und da ich nun so viel von unserer neuen Küche gesprochen habe, möchte ich das klassische Vorher/Nachher Bild natürlich nicht vorenthalten:

Du interessierst dich nicht nur für Interior, sondern auch für Rezepte? Dann entdecke hier die Rezepte von Vanille & Zimt.
Die neue Küche sieht wirklich toll aus!
Vielen lieben Dank 🙂
Vielen Dank für die Tipps zur Küchenplanung. Meine Tante wünscht sich eine maßgefertigte Kücheneinrichtung für ihre neue Wohnung. Gut zu wissen, dass die Küchenplanung relativ viel Zeit in Anspruch nimmt und man dies bei der Planung beachten sollte.
Hallo Tobias,
es freut mich sehr, dass die Tipps hilfreich für dich sind!
Ja, lieber einen kleinen Zeit-Puffer einplanen.
Viel Spaß bei der Küchenplanung!
Liebe Grüße
Kerstin
Vielen Dank für den Tipp, bei der Planung einer neuen Küche genügend Zeit einzuplanen. Ich würde gerne eine neue Küche für mein Zuhause kaufen. Ich werde jetzt mit der Planung einer neuen Küche beginnen.
Hallo Joachim,
Es freut mich sehr, wenn dir die Tipps geholfen haben! Viel Freude bei der Küchenplanung!
Liebe Grüße
Kerstin
Ich wollte schon immer mehr wissen über Küche nach Maß. Ich denke, das ist etwas, über das jeder mehr wissen sollte. Ich werde diesen Artikel auch mit meinem Onkel teilen. Das interessiert ihn auch.
Danke für den Beitrag zum Thema Küchenstudio. Ich bin schon länger auf der Suche nach weiteren Informationen hierzu.
Gute Hinweise zur Küchenplanung. Es ergibt Sinn, dass man nach der Planung Angebote von verschiedenen Möbelhäusern und Küchenstudios einholen sollte, um das bestmögliche für sein Geld zu bekommen. Ich recherchiere gerade zu dem Thema, da unsere Küche schon ziemlich alt ist und wir dieses Jahr eine Neue kaufen wollen.
Ich habe eine neue Küche, die ich verbauen möchte. Interessant war daher der Beitrag, dass man auch außenstehende Personen um Rat und Geschmack fragen kann. Hoffentlich finde ich noch weitere Tipps für die Küchenplanung.
Wir renovieren jetzt unsere Wohnung und möchten auch die neue Küche kaufen. Vielen Dank für diesen Beitrag und Ihre Ratschläge zur Küchenplanung. Nach Ihrem Rat werden wir unsere Freunde fragen, wie sie unsere Küche sich vorstellen können. Weil wir in dieser Wohnung schon für mehr als 5 Jahren wohnen, ist es für uns schwer vorzustellen, wie alles anders sein kann.
Wir möchten eine nachhaltige Küche bestellen. Wirklich gut war hier zu wissen, dass man auch außenstehende Personen hinzuziehen und um Rat fragen sollte. Wir werden uns nach guten Küchenangeboten umschauen.
Vielen Dank für diesen Beitrag zur Küchenplanung! Meine Frau und ich sind gerade auch dabei, unsere neue Küche zu planen und sind für jede Inspiration dankbar. Guter Hinweis, dass das professionelle Aufmaß empfehlenswert ist!
Vielen Dank für die Ratschläge zur optimalen Küchenplanung. Dieses Mal möchten wir uns auch mehr Zeit nehmen, um die Küche optimal zu planen. Hoffentlich finden wir ein gutes Küchenstudio, dass uns dabei helfen kann.
Ich ziehe bald auch in eine neue Wohnung und beschäftige mich nun mit der Küchenplanung. Gut zu wissen, dass fertige Küchenzeilen meistens günstiger als frei geplante Küchen sind, allerdings auch nur wenig Spielraum für Individualisierungen haben. Da muss ich mir für meine noch überlegen, was ich lieber will.
Wir sind gerade auch dabei, unsere Traumküche zu planen. Eine super Idee von dir ist, eine Beleuchtung der Arbeitsfläche unter den Hängeschränken einzubauen. Daran hätte ich gar nicht gedacht, aber es klingt super.